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Der Stecksche Hof

 

Früher war hier der Stecksche Bauernhof, jetzt läuft die A 59 über dieses Grundstück. Paul Steck war ein Klassenkamerad und Freund von mir, ich spielte oft hier. Pauls Schwester, sie war ein Jahr jünger als ich, war meine erste Freundin. Sie durfte sogar, auf der Stange sitzend, mit mir auf dem Fahrrad fahren. Als ich ihr zeigen wollte, was für ein toller Hecht ich war und durch einen Graben fuhr, bekam sie ihre Füße in die Speichen des Rades. Wir schossen beide über den Lenker und lagen nebeneinander im Gras. Das war das erste und letzte Mal, daß wir zusammen irgendwo lagen. -- Dumm gelaufen.

Im Garten stand eine kleine, gemauerte Laube. Das Dach bestand aus einigen Balken, die mit Stroh abgedeckt waren. In der Laube stand ein Koksofen, ideal, um sich an kalten Tagen daran zu wärmen. Leider bekamen wir den Ofen nicht an, Papier brannte weg, Holz war angeschmort und der Koks blieb kalt. Paul kam auf die glorreiche Idee, es mit Benzin zu probieren. Gesagt getan ! Ein Liter Benzin in den Ofen. Da ich das Feuerzeug hatte, habe ich alle herausgeschickt und dann, aus sicherer Entfernung, mit ausgestecktem Arm, das Feuerzeug unter den Ofen gehalten. Es gab einen unheimlichen Knall. Ich saß, obwohl ich vorher gestanden hatte, in der äußersten Ecke und hatte strahlend blauen Himmel über mir, vom Dach war nichts mehr zu sehen. Als meine Freunde feststellten, daß ich mich noch bewegte und sie ihre Schreck-Minuten überwunden hatten, ging ein unverschämt breites Grinsen über ihr Gesicht. Schlagartig war ich zur Rothaut geworden, ich konnte Indianer spielen. Augenbraue war für mich nun ein Fremdwort, ich hatte keine mehr. Haare, die es gewagt hatten, unter meiner schräg aufgesetzten Mütze hervorzuschauen, hatten, ohne sich zu verabschieden, das Weite gesucht. Ich muß lustig ausgesehen haben.

Als ich nach Hause kam, stellte ich zum ersten Mal fest, daß meine Mutter Angst um mich hatte.